Flugsicherheit

Deine Sicherheit liegt in Deinen Händen.

Flugsicherheit am Gaisberg

Das Fluggebiet Gaisberg zählt trotz seiner Stadtnähe zu den anspruchsvollen alpinen Fluggebieten. Die Flugsicherheit hat bei uns daher oberste Priorität.

Anspruchsvolles alpines Fluggebiet

Die Flugbedingungen am Gaisberg können insbesondere während der thermisch aktiven Mittagszeit in Kombination mit Windeinfluss schnell turbulent und anspruchsvoll werden – speziell für Einsteiger, Gelegenheitsflieger und Genussflieger.

Kann man am Gaisberg immer fliegen? Nein.
  • Einsteiger, Gelegenheitsflieger und Genussflieger sollten die turbulenten Mittagsstunden sowie sonstige anspruchsvolle Flugbedingungen zu ihrer eigenen Sicherheit meiden: Stay safe! Die thermikschwachen Morgen- und Abendstunden bieten Dir dann deutlich angenehmere und sichere Flugbedigungen für mehr Flugspaß und Flugsicherheit.
  • Alle Piloten sollten im Angesicht von Wettergefahren (wie Gewitter, Kaltfronten, Föhn, Sturm und Bodennebel im Bereich der Landewiesen) auf einen Flug verzichten. Ebenso bei Helikoptereinsätzen im Fluggebiet.
Flugsicherheitstipps

Auf dieser Flugsicherheitsseite findest Du daher wertvolle Tipps zur Flugsicherheit im Fluggebiet Gaisberg. Bitte beachte auch die speziellen Risikohinweise bei den Startwiesen und Landewiesen sowie zum sicheren Landen.

Denn nur wenn Du Dich beim Fliegen sicher und wohl fühlst, hast Du auch “Freude am Fliegen”. Ganz im Sinne unseres Club-Mottos “Fly For Fun“.

1. SICHER FLIEGEN

Flugsicherheit beginnt mit der Gebietseinweisung

Die gründliche Kenntnis des Fluggebiets und der gebietsspezifischen Risiken ist eine wichtige Voraussetzung für sichere Flüge vom Gaisberg!

Auf dieser Webseite findest Du als verantwortlicher Pilot sicherheitsrelevante Informationen zu unserem Fluggebiet wie Luftraum, Startwiesen und Landewiesen mit konkreten Gefahrenhinweisen.

Ein Videoseminar mit Niko zum sicheren Starten und Landen im Fluggebiet findest Du hier.

Weitere Fragen: Kontaktiere uns oder unsere Gaisberg-Ranger vor Ort bei weiteren Fragen.

Tipps für die Flugvorbereitung

Startcheck

  • Gurtzeug geschlossen + Leinen frei?
  • Luftraum im Startbereich frei? Startende Piloten haben Nachrang gegenüber fliegenden und toplandenden Piloten. Start nur falls keine Kollisionsgefahr!
  • Wind von Vorne? Richtigen Startplatz auswählen.

Luftraumgrenzen beachten

Vorrangsregeln beachten

  • Grundregel: Immer ausreichend Abstand zu anderen Piloten halten!
  • Kreuzender Kurs: Rechts vor Links. Der von rechts kommende Pilot hat Vorrang.
  • Gegenkurs im freien Luftraum: Nach rechts ausweichen. Beide Piloten weichen aus.
  • Gegenkurs beim Hangsoaring: Nach rechts ausweichen. Pilot mit Hang/Lee zur Rechten hat Vorrang. Pilot mit Hang/Lee zur Linken weicht nach Rechts aus.
  • Überholen: Grundsätzlich mit ausreichend Abstand rechts überholen! Falls rechts nicht möglich, dann links überholen.
  • Kurvenflug: Schulterblick in Kurvenrichtung vor Einleitung der Kurve!
  • Thermikkreisen: Kreisende Piloten haben Vorrang gegenüber nicht kreisenden Piloten! Kreisende Piloten geben Kreisrichtung für nachfolgende Piloten vor. In Kreisflug mit anderen Piloten in gleicher Höhe von Außen einreihen. Kreisrichtung während des Kreisens mit anderen Piloten nicht mehr ändern.
  • Siehe dazu auch die allgemeingültigen Ausweichregeln des DHV
    • Windrichtung und Landevolte beachten!
    • Vorrang: Der tiefer fliegene Pilot hat Vorrang vor höherem Pilot.
    • Toplandungen: Landender Pilot hat Vorrang vor startendem Pilot! Mehr Informationen zum Toplanden findest du auch bei der Beschreibung der Toplandezonen am Nord- und Weststart sowie in den allgemeinen Toplandinfos zu unseren Startplätzen.
    • Interessante Praxistipps zum Landen mit dem Paragleiter findest Du auch in Matty’s Landeskript
Fly For Fun Luftraum: Im Bereich des Fluggebiets Gaisberg bitte nicht in Richtung Altstadt fliegen, um riskanten Begegnungen mit Linienflugzeugen im Anflug auf den Flughafen Salzburg zu vermeiden.

2. Luftraumverletzungen vermeiden

CTR Salzburg (LOWS)

Das Fluggebiet Gaisberg liegt in der CTR LOWS (Kontrollzone des Flughafen Salzburg) mit schnellfliegenden, motorisierten Flugverkehr in hoher Frequenz im Bereich Kühberg, Parsch, Aigen und Glasenbach.

Eigen- und Fremdgefährdung

Paragleiten und Drachenfliegen im Stadtgebiet gefährden sich selbst und den Flugverkehr:

  • Diese Piloten sind mit der speziell in Salzburg komplizierten Landevorbereitung beschäftigt und rechnen nicht mit Paragleitern und Drachenfliegern im Stadtgebiet.
  • Die Controller am Tower Salzburg (AustroControl) überwachen den motorisierten Flugverkehr am Monitor und rechnen ebenfalls nicht mit Paragleitern und Drachenfliegern im Stadtgebiet. Mangels Transponder können sie Paragleiter und Drachenflieger grundsätzlich nicht am Monitor sehen und die Piloten warnen!

Luftraumverletzungen können daher zu folgenschweren Zwischenfällen und Kollisionen mit motorisierten Luftfahrzeugen im An- und Abflugsbereich des Flughafen Salzburg führen!

Luftraumkenntnis bedeutet Sicherheit

Die Kenntnis des Luftraums am Gaisberg und insbesondere der westliche Luftraumgrenze der TRA Gaisberg in Richtung der Stadt Salzburg ist eine wichtige Voraussetzung für Deine Flugsicherheit!

Eine Ausnahme für die westliche Luftraumgrenze gibt es für den direkten Landeanflug (ohne Umwege und Thermikkreise) auf unsere Landewiesen Aigen und Glasenbach (mit einer maximalen Flughöhe von 150 m GND und verpflichtender Einweisung in Glasenbach).

Was tun bei Luftraumverletzungen?

Wir bitten Dich um Unterstützung, wenn Du eine der Luftraumverletzung siehst:

  1. TRA nicht aktiviert und Paragleiter & Drachen in der Luft (siehe unten Punkt 1).
  2. Paragleiter & Drachenflieger fliegen in die CTR Salzburg (Stadtgebiet) (siehe unten Punkt 2).

Die in den Punkten 1. und 2. dargestellten Schritte dienen primär der Sicherheit der betroffenen Piloten und des Flugverkehrs sowie der Vermeidung einer möglichen Sperre des Fluggebiets Gaisberg im Falle eines Zwischenfalls. Danke für Deine Unterstützung!

TRA nicht aktiviert

Falls Du Paragleiter bzw. Drachen am Gaisberg fliegen siehst – ohne dass die TRA aktiviert ist – aktiviere bitte die relevante TRA Gaisberg bzw. Schwarzenberg.

TRA  abfragen und aktiveren …

Betroffenen Pilot ansprechen 

Bitte sprich den betroffenen Piloten nach der Landung darauf an, um  ihn aufzuklären. Damit dies künftig nicht wieder passiert.

Einflüge in die CTR Salzburg

Falls Du Paragleiter bzw. Drachen über dem Stadtgebiet oder am Kühberg bzw. Heuberg (außerhalb der Grenzen der TRA) fliegen siehst, verständige bitte direkt den Tower +43 – 517 036 510 (Austro Control Salzburg), damit die Controler den kontrollierten Flugverkehr innerhalb der CTR Salzburg über Funk rechtzeitig warnen können.

Bitte halte Rufbereitschaft und verständige den Tower erneut, sobald der betroffene Pilot entweder die CTR Salzburg wieder verlassen hat oder in der CTR gelandet ist.

Fly For Fun Flugsicherheit: Rettungshubschrauber bei der raschen Landung in bewaldeten Gelände

3. Unfälle, Zwischenfälle & Baumlandungen

Unfallhilfe in 3 Schritten:

1. Schritt: Ortsaugenschein an Unfallstelle 

  • Ortsaugschein an Unfallstelle zwecks Sachverhaltsfeststellung für die Unfallmeldung, falls unverzüglich möglich (kurze Entfernung zur Unfallstelle). 

  • Unfall hingegen sofort melden, falls Ortsaugenschein an Unfallstelle hingegen nicht unverzüglich möglich ist.

2. Schritt: Unfall melden

  • Bergrettung 140 rufen (ohne Vorwahl aus allen Netzen) bei Unfall mit akuter Gefahr für Leib und Leben (mit oder ohne Baumlandung)!

  • Inhalt der Unfallmeldung (W-Fragen)
    • Wer? Name und Anzahl der Opfer (falls bekannt)
    • Was ist passiert? Art und Hergang des Unfalls
    • Wann? Unfallzeit
    • Wo? Unfallort

  • Name und Telefonnummer des Melders für Rückruf. Rufbereitschaft halten für Anweisungen und Nachfragen der Rettungskräfte.

  • Rettungskette: Rettung verständigt selbstständig alle weiteren Einsatzkräfte (wie Bergrettung, Polizei bzw. Feuerwehr)!

3. Schritt: Erste Hilfe + Unfallstelle absichern

  • Priorität der Unfallmeldung: Rettung grundsätzlich vor Beginn der Erste Hilfe rufen, damit professionelle Helfer möglichst schnell vor Ort sind. Erst danach mit der Ersten Hilfe beginnen. Sind mehrere Personen anwesend, die Aufgaben aufteilen, sodass Notruf und Erste Hilfe gleichzeitig erfolgen können.

  • Erste Hilfe Maßnahmen
    • Stabile Seitenlage → Mund für Atmung freimachen
    • Puls und Atmung kontrollieren → Brustmassage und Beatmung, bei Herz- und Atemstillstand
    • Helm wegen möglicher Schädelverletzungen grundsätzlich nicht abnehmen, soweit dies im Einzelfall für die Herstellung einer freien Atmen nicht notwendig ist.
  • Unfallstelle sichern
    • Allfällige Gefahren am Unfallort sichern
    • Hubschrauberlandung vorbereiten (siehe unten).

Hilfe bei Baumbergungen in 3 Schritten:

1. Schritt: Ortsaugenschein an Unfallstelle

  • Ortsaugschein an Unfallstelle, um einerseits  Unfall (Verletzungen des Betroffenen) auszuschließen und  andererseits relevante Informationen für die Baumbergung zu sammeln.

     

  • Unfall hingegen sofort der Bergrettung melden, falls Ortsaugenschein an Unfallstelle nicht unverzüglich möglich und ein Unfall (Verletzungen des Betroffenen) nicht ausgeschlossen werden kann (siehe oben Rubrik “Flugunfall mit Verletzung melden”).

2. Schritt: Baumlandung melden

  • Inhalt der Meldung (W-Fragen)
    • Was ist passiert? Baumlandung!
    • Wer? Name und Anzahl der betroffenen Piloten, falls verfügbar.
    • Wann? Zeitpunkt der Baumlandung
    • Wo? Ort der Baumlandung, Höhe des Baumes und sonstige relevante Infos (Standort am Handy teilen)
    • Name und Telefonnummer des Melders für Rückruf. Rufbereitschaft halten bis zum Eintreffen des Baumbergungsdienstes, um das rasche Auffinden des Unfallortes zu erleichtern.

3. Schritt: Betroffenen informieren + Unfallstelle sichern

Achtung Absturzgefahr! Bei Baumlandungen grundsätzlich nicht selbstständig aus dem Gurtzeug aushängen und abklettern, sondern professionelle Hilfe rufen.

Die anonyme Meldung von Unfällen und sicherheitsrelevanter Vorfälle an die EHPU (European Hang Gliding and Paragliding Union) und den Club hilft der Aufklärung und Vermeidung von Flugunfällen oder sicherheitsrelevanten Vorfällen.

Was ist zu melden?

  • Flugunfälle mit leichten oder schweren Verletzungen  (Pilot bzw. Passagier);
  • Tödliche Flugunfälle (Pilot bzw. Passagier);
  • Sicherheitsrelevante Materialmängel des Fluggeräts (Schirm, Drachen, Gurtzeug, Retter, etc);
  • Sicherheitsrelevantes Flugverhalten des Fluggeräts mit Unfallfolge oder Beinahe-Unfall;
  • Sonstige sicherheitsrelevante Vorfälle.

Unfall melden

Bitte melde den Unfall oder Vorfall als betroffener Pilot sowohl der EHPU als auch dem Club. Auf Wunsch übernimmt der Club die anonyme Meldung an die EHPU.

Unfall oder Vorfall online an EHPU melden …

Unfall oder Vorfall per Email an Club melden …

Danke für Deine Unterstützung!

Sicherheitsrelevante Themen melden

Bitte melde für die Flugsicherheit relevante Schäden und Mängel im Fluggebiet unverzüglich dem Club, damit der Schaden rasch behoben werden kann. Du leistest damit einen wertvollen Beitrag zu mehr Flugsicherheit im Fluggebiet Gaisberg.

Was ist zu melden?

  • Sicherheitsrelevante Sachschäden im Fluggebiet (wie Schäden an Windsäcken, Windanzeigern, Wetterstationen sowie sonstige Schäden am Start- oder Landeplatz)

  • Elektronische Fehlfunktionen der technischen Infrastruktur des Fluggebiets (wie Live-Stream, Wetterseite, Wetterstation oder FANET-Sender)

  • Sonstige Schäden und Verunreinigungen der Start- und Landeplätze

Inhalt der Schadensmeldung (W-Fragen)

  • Was? Beschreibung des Schadens (mit Fotos falls vorhanden)
  • Wo? Ort des Schadens
  • Wer? Name und Kontaktdaten und Haftpflichtversicherung des Schädigers, falls bekannt
  • Wer? Name und Kontaktdaten des Melders, für  Rückfragen
  •  melden.

Schaden per Email ([email protected])an Club melden …

Danke für Deine Unterstützung!

Die Versicherungsmeldung erfolgt bei Unfällen durch die Rettungskräfte oder bei sonstigen Vorfällen durch den betroffenen Piloten und Versicherungsnehmer gemäß den jeweiligen Versicherungsbedingungen und Meldefristen.

Bitte hilf mit, unser Fluggebiet sicher zu halten!

Im Falle eines Unfalls oder einer Baumlandung mit akuter Gefahr für Leib und Leben (wie schweren Verletzungen bzw. Absturzgefahr) bist Du grundsätzich zur Hilfeleistung verpflichtet, wenn Deine Hilfe im konkreten Fall notwendig ist und die Hilfeleistung ohne erhebliche Eigengefährdung erbracht werden kann.

Erforderlichenfalls unterbreche bitte Deinen Flug, um Rettungskräfte zu verständigen, Hilfe zu leisten und den Luftraum für einen Hubschraubereinsatz freizuhalten.

Fly For Fun Flugsicherheit: Rettungshubschrauber bei der Landung in winterlichen Hochgebirge mit Bergretter

4. VERHALTEN BEI HUBSCHRAUBEREINSATZ

Im Falle eines Hubschraubereinsatzes am Gaisberg bitten wir Dich folgende “Goldenen Regeln” zu beachten:

  • Startverbot während des Einsatzes, um den Hubschraubereinsatz nicht zu behindern bzw. zu verzögern!
  • Luftraum am Einsatzort freihalten: Sofort landen oder vom Einsatzort wegfliegen, um den Hubschraubereinsatz nicht zu behindern bzw. zu verzögern.
  • Begründung: Hubschrauber fliegen bei Paragleitverkehr grundsätzlich nicht zur Einsatzstelle, um weder sich selbst noch die Paragleiter zu gefährden (Downwash). Der Rettungseinsatz verzögert sich – wertvolle Zeit geht verloren!
  • Lose Gegenstände (wie Schirme, Gewand, Ausrüstungsgegenstände, etc) im Bereich des Landeplatzes sichern!
  • Hubschrauber am Landeplatz einweisen: Einweiser steht mit dem Rücken zum Wind am Rand des Landeplatzes, mit beiden Armen v-förmig nach oben und ständigen Augenkontakt zum Piloten. Er bleibt bis zum Stillstand des Rotors stehen!
  • Annäherung zum Hubschrauber: Grundsätzlich nur nach Stillstand des Rotors. Bei laufendem Rotor ausnahmsweise nur von Vorne oder von der Talseite in gebückter Haltung annähern. Ständigen Sichtkontakt zum Piloten halten. Lange Gegenstände (wie Material) waagerecht (nicht senkrecht) zum Hubschrauber tragen!
  • Abflug des Hubschraubers: Sicherheitsabstand halten! Grundsätzlich keine Einweisung durch Helfer am Boden erforderlich, soweit diese der Pilot nicht ausdrücklich wünscht.

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